Familie Albert Spanier

Monrestraße 22

NameVornameGeburtsdatum/OrtBeruf/FamilieSchicksalStolperstein
SpanierAlbert25.03.1868 in KalkarTextilkaufmann/Ehemann von HeleneEr starb am 14.10.1938 in Amsterdam
und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Diemen beerdigt
Monrestr. 22
Spanier (geb. Sternberg)Helene05.03.1870 in MaxsainEhefrau von AlbertSie starb am 23.07.1934 in Kalkar
und wurde auf dem jüdischen Friedhof beerdigt
Monrestr. 22
SpanierFriedrich Nathan18.07.1898 in KalkarTextilkaufmann/Sohn von Helene und Albert06.03.1944 KZ AuschwitzMonrestr. 22
Spanier (geb. Jungblut)Franziska07.01.1894 in DörrebachEhefrau von Friedrich Nathan28.01.1944 KZ AuschwitzMonrestr. 22
SpanierHannelore24.12.1926 in KalkarTochter von Franziska und Friedrich Nathan15.10.1944 KZ AuschwitzMonrestr. 22
SpanierKurt27.05.1928 in KalkarSohn von Franziska und Friedrich Nathan21.01.1945 KZ AuschwitzMonrestr. 22
Spanier (verh. Lilienfeld)Elli Marianne17.02.1896 in KalkarTochter von Helene und AlbertDeportation 10.11.1941 Ghetto MinskRietberg-Neuenkirchen, Lange Str. 141
Spanier (verh. Lilienfeld)Paula13.06.1900 in KalkarTochter von Helene und AlbertDeportation 10.11.1941 Ghetto MinskRees, Fallstraße 31

 

In der Monrestraße 22 lebten drei Generationen der Familie Spanier: das Ehepaar Albert Abraham und Helene Spanier sowie zwei Töchter und ein Sohn mit seiner Ehefrau. Dieser Sohn Friedrich hatte mit seiner Frau Franziska einen Sohn und eine Tochter, die ebenfalls hier lebten.

Die Spaniers führten ein angesehenes Bekleidungsgeschäft in Kalkar (Foto), in dem man unter anderem Anzüge für Knaben kaufen konnte. Sie waren sehr angesehen, wohlhabend und geachtet. Noch Ende der 20er Jahre erfolgte ein großer Umbau des Geschäfts, da schien noch niemand zu ahnen, was wenig später, unter der nationalsozialistischen Herrschaft, geschehen würde.

 

 

Das Bekleidungsgeschäft der Familie Albert Spanier (heute Monrestraße 22). Historische Aufnahme um 1930.

 

 

 

 

 

 

 

Albert Spanier

Albert war der Bruder der Amalie Schürmann, für die vor dem Nachbarhaus, der Monrestraße 20, ein Stolperstein verlegt wurde. Albert, der 1938 die Flucht in die Niederlande angetreten hatte, starb im Oktober 1938 in Amsterdam und konnte dort ebenfalls auf einem jüdischen Friedhof begraben werden.

Helene Spanier

Helene Spanier starb 1934 im Alter von 63 Jahren, als schon Repressalien gegen die Juden erfolgten. Immerhin konnte sie noch in Kalkar auf dem jüdischen Friedhof beerdigt werden.

Elli Marianne und Paula Spanier

Elli Marianne und Paula Spanier wurden 1941 von Düsseldorf aus deportiert und beide in Minsk ermordet. Elli wurde 45 und Paula 41 Jahre alt. Für Elli wurde in Neuenkirchen (Rheda-Wiedenbrück) und für Paula in Rees ein Stolperstein verlegt.

Friedrich  und Franziska Spanier

Friedrich war einer der letzten Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Kalkar. Er floh mit seiner Familie und dem Vater, wie schon erwähnt, nach Amsterdam. Zunächst hatte Friedrich dort ein Hotel, ein sogenanntes Ruisthuis, in der Euterpestraat 80 – 82.

Es gelang ihm seine beiden Nichten Ruth Helene und Margot auch in die Niederlande holen. Friedrich und seine Frau Franziska, bekannt als freundliche und sympathische Frau, kamen zunächst ins Internierungslager nach Westerbork und wurden von hier aus nach Auschwitz deportiert. Franziska und Friedrich Spanier wurden im Jahr 1944 in Auschwitz ermordet. Franziska wurde 50, ihr Mann Friedrich 45 Jahre alt.

Hannelore Spanier

Die Tochter Hannelore Spanier, geb. 1926, ging vermutlich zunächst in die protestantische Schule in Kalkar, später dann zusammen mit ihrem Bruder Kurt bis zur Flucht der Familie in die jüdische Schule in Kleve.

Kurt Spanier

Kurt Spanier, Jg. 1928, empfing noch mit 13 Jahren, im Juli 1941, in den Niederlanden die Bar-Mizwa, d. h. er wurde vollwertiges Mitglied der jüdischen Gemeinde. In seinem 17. Lebensjahr, am 21. Januar 1945 ermordete man ihn in Auschwitz.